Es
versteht sich eigentlich von selber, dass chemische und toxische Substanzen,
wie z.B. Reinigungsmittel und Medikamente aber auch Tabak und Alkohol außerhalb
der Reichweite von Kindern und Haustieren aufbewahrt und sicher verschlossen
werden sollen. Aus Unachtsamkeit passieren leider aber oft Unfälle, die nicht
selten mit schweren Verletzungen oder gar tödlich enden. Besteht der Verdacht,
dass Ihr Hund trotz aller Vorsichtsmaßnahmen etwas Giftiges aufgenommen
hat, bitte sofort den Tierarzt oder die nächste Tierklinik konsultieren. Wenn
möglich das Behältnis oder Reste der Substanz mitnehmen, damit schnell
entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen werden können. Immer wieder hört man auch von giftigen oder mit spitzen Gegenständen präparierten Ködern, die grausame Hundehasser an beliebten Spazierwegen oder Auslaufgebieten auslegen. Frisst der Hund unterwegs etwas Unbekanntes und muss danach erbrechen oder zeigt neurologische Ausfälle ist höchste Eile geboten. Nehmen Sie - wenn möglich - Reste des Köders oder auch das Erbrochene mit in die Tierklinik, damit Ihrem Liebling schnell geholfen werden kann. Ganz tückisch ist Rattengift, da die gebräuchlichen Mittel erst nach einigen Tagen zu inneren Blutungen führen. Wird eine Vergiftung nicht schnell genug erkannt und behandelt hat der Hund kaum eine Überlebenschance. Die beste Vorbeugung ist es sicherlich, dem Hund beizubringen, nichts aufzunehmen, was er draußen findet. Das ist aber bei manchen Hunden ein schwieriges Unterfangen und gelingt leider nicht... Eine gute Adresse mit aktuellen Warnungen über ausgelegte Giftköder bundesweit ist der |
>>Giftköderradar<< |
Auch viele Nahrungsmittel für den Menschen und die meisten Zimmer- und Gartenpflanzen sind für Hunde ungenießbar oder giftig: |
Nahrungsmittel: Bei den folgenden Nahrungsmitteln ist besondere Vorsicht geboten. Sie können, müssen aber nicht, Vergiftungserscheinungen auslösen, was abhängt von der aufgenommenen Menge, dem Körpergewicht des Hundes und der Rasse. |
Rohes
Fleisch und Knochen vom (Wild-)Schwein Schweinefleisch kann den Aujeszky-Virus enthalten. Für den Menschen (und das Schwein) ist dieser Virus ungefährlich, führt aber bei Hunden zu der tödlich verlaufenden Aujeszky-Krankheit oder auch Pseudowut. Hin und wieder erkranken auch in Deutschland daran Jagdhunde, die mit den Resten vom Ausweiden erjagter Tiere gefüttert werden. Daher sollte man vorsichtshalber (Wild-)Schweinefleisch immer abkochen. |
Zwiebeln,
Knoblauch und andere Lauchgewächse |
Brennnessel enthalten Histamin, daher nur in kleinen Mengen füttern. Ebenfalls Vorsicht geboten ist bei herz- und nierenkranken Hunden. |
Bohnenkeime
und Sojabohnen enthalten Enzyme, welche die Resorption von Eiweiß blockieren. Hülsenfrüchte dürfen nur gekocht verfüttert werden. Größere Mengen können aber auch dann zu Blähungen führen. |
Steinobst Die Kerne enthalten Blausäure! Auch hier kommt es wieder auf die verzehrte Menge an. |
Alle
Arten der Nachtschattengewächse z.B. Aubergine, rohe Kartoffeln, Tomate und Paprika sind im unreifen oder keimenden Zustand giftig für Hunde. Sie enthalten Solanin, das bereits in geringer Dosierung tödlich wirken kann. |
Schokolade enthält u.a. Koffein und Theobromin. Die lebensbedrohliche Dosis Theobromin für Hunde beträgt je nach Rasse 90 bis 300 mg/kg. 100 g Vollmilchschokoladen enthalten ca. 250 mg, 100 g Zartbitterschokoladen enthalten ca. 1600 mg Theobromin |
Weintrauben
und Rosinen sind Amerikanischen Untersuchungen zufolge giftig für Hunde. Diese Aussage stammt unabhängig voneinander vom ASPCA’s Animal Poison Control Center und Veterinary Poisons Information Service. Allerdings reagieren Hunde sehr unterschiedlich auf Trauben, Rosinen und Trester, einige sind wohl besonders empfindlich, andere können mehr vertragen, ohne Vergiftungsanzeichen zu zeigen. Dies ist unabhängig von Rasse und Geschlecht und dem Alter. Es liegt wohl einzig an der genetischen Beschaffenheit des jeweiligen Tieres. |
Kaffee
und Cola (stark koffeinhaltige Getränke) Beim Abbau im Körper entsteht Theobromin (siehe Schokolade) |
Walnüsse Unreife Walnüsse enthalten Blausäure. Die Fruchtschalen könnten durch einen möglichen Pilzbefall toxisch sein. Reife Kerne sind unproblematisch. |
Zimmer-
und Gartenpflanzen: |
Diese Gefahr wird oft unterschätzt. Sehr viele Zimmer- und Gartenpflanzen sind ungenießbar oder giftig für Hunde. Besonders Welpen sind hier gefährdet, da sie gerne alles probieren und anknabbern. Zu den giftigsten Pflanzen im Garten gehören: Goldregen, Eisenhut, Fingerhut, Seidelbast, Buchsbaum, Eibe, Maiglöckchen, Datura (Engelstrompete) und Oleander. Für Hunde giftige Zimmerpflanzen sind u.a.: Calla, Topfazalee, Primeln, Dieffenbachia, Efeu, Philodendron, Weihnachtsstern und Korallenbäumchen. Eine umfangreiche Liste aller für Haustiere giftige Pflanzen in Haus, Garten und der Natur gibt es hier: |
>>Botanicus<< |
Dort findet man auch eine Übersicht der giftigen Beeren und Früchte. |
Weitere Gefahren im Garten sind Schneckenkorn, Dünger und Pestizide. Sollten diese Mittel unvermeidbar sein, bitte nur so ausbringen, dass der Hund sie nicht erreichen bzw. damit in Berührung kommen kann! |
Anzeichen einer Vergiftung: |
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Gegenmaßnahmen: Sofort
zum Tierarzt! Auf keinen Fall versuchen, den Hund durch irgendwelche Manipulationen zum Erbrechen zu bringen!! Dadurch wird wertvolle Zeit vergeudet und es kann zu einer Blockade der Atemwege beim geschwächten Tier kommen. |