Wikipedia sagt: |
Parasitismus (altgriechisch παρά para „neben“, σίτειν sitein „mästen, sich ernähren“; auch Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Ressourcenerwerb mittels eines in der Regel erheblich größeren Organismus einer anderen Art, meist dient die Körperflüssigkeit dieses Organismus' als Nahrung. Der auch als Wirt bezeichnete Organismus wird dabei vom Parasiten geschädigt, bleibt aber in der Regel am Leben. In seltenen Fällen kann der Parasitenbefall auch zum Tod des Wirtes führen, dann aber erst zu einem späteren Zeitpunkt. Im weiteren Sinne kann Parasitismus als eine Steigerung der Fitness des Parasiten verstanden werden, die bisweilen verbunden ist mit einer Verminderung der Fitness des Wirtes. |
Man unterscheidet Parasiten nach ihrer Eigenschaft, in den Körper ihres Wirtes einzudringen. Es gibt folglich die sogenannten Endoparasiten, die im Inneren des Wirtes ihr Unwesen treiben und die Ektoparasiten, dieauf anderen Organismen leben. Je nach Größe differenziert man dann in Mikro- und Makroparasiten. |
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Endoparasiten |
Übertragungswege | |
Rundwürmer (Nematoden): | |
Toxocara canis (Hundespulwurm) | |
Adulte
Würmer sind glatt und rundlich, der
Körperbau ist typisch fadenwurmartig.
Sie erreichen eine Länge von 8 bis 18 cm. Die Infektion verläuft oft über Monate unbemerkt und ruft erst bei Massenbefall Symptome hervor. Am häufigsten sind Infektionen beim Jungtier, diese können auch letal sein. Reinfektionen verlaufen schwächer oder symptomlos, dennoch werden Eier ausgeschieden. ![]() |
![]() Video |
Trichuris vulpis (Peitschenwurm) | |
Er
ist 4–8 cm lang, hat ein langes dünnes Vorder- und ein verdicktes
Hinterende.
Die Eier sind zitronenförmig, 80×40 µm groß, bräunlich, dickschalig und haben an den Polen Verdickungen („Polpfröpfe“). Sie sind bei der Eiablage ungefurcht. Die Infektion erfolgt durch Aufnahme der in der Außenwelt embryonierenden (eine Larve enthaltenden) Eier. ![]() |
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Ancylostoma caninum (Hakenwurm) | |
Adulte
Würmer sind 5 bis 15 mm lang und haben ein hakenförmig umgebogenes
Vorderende. Die große Mundkapsel trägt Schneidplatten. Die
dünnschaligen ovalen Eier sind etwa 65×40 µm groß und haben bei Ablage
4 bis 16 Furchungsstadien. Nach etwa 5 bis 8 Tagen schlüpfen daraus die
Larven.
Der Befall löst bei Hunden und Katzen eine Blutarmut (Anämie), Abmagerung und oft blutige Durchfälle aus. Auch Lungenentzündungen (Bronchopneumonie) und Hautveränderungen können auftreten. |
Die Infektion erfolgt bei Welpen häufig über die Muttermilch
(laktogen).
Die infektiösen Larven können aber auch über die Haut eindringen oder peroral aufgenommen werden. Bei der peroralen Aufnahme können auch paratenische Wirte wie Nagetiere als Überträger eine Rolle spielen. Video ![]() |
Dirofilaria immitis (Herzwurm) | |
Der Herzwurm kommt in Süd- und Osteuropa vor: In den Mittelmeerländern Italien, Spanien, Griechenland oder Frankreich ist der Herzwurm teilweise sehr häufig vertreten (so wurde in der italienischen Po-Ebene eine Befallsrate je nach Region und Untersuchung von bis zu 68 Prozent der Hunde berichtet). Auch auf der Balkanhalbinsel sowie in der Slowakei und in Rumänien ist er anzutreffen. Herzwürmer sind außerdem in den USA sehr weit verbreitet sowie in Kanada, Australien und in Südostasien (inklusive Japan). ![]() |
Stechmücken nehmen mit dem Blut befallener Tiere infektiöse Larven (Mikrofilarien) auf. In der Stechmücke entwickeln sie sich zu den Drittlarven, die beim Saugakt auf einen anderen Hund übertragen werden. In der Unterhaut des neuen Wirts häuten sie sich zu den Viertlarven, die in den Blutkreislauf einwandern und sich vor allem in der Lungenarterie ansiedeln. Bei starkem Befall können sie sich bis in die rechte Herzhälfte oder sogar bis in die Hohlvenen ausbreiten. Dort entwickeln sich die Larven zu erwachsenen Würmern (Makrofilarien). Diese produzieren wieder neue Larven (Mikrofilarien) die im Blutstrom schwimmen. Makrofilarien
sind zweigeschlechtlich, d. h. die weiblichen Parasiten gebären die
Larven, die sich erst in der Stechmücke zu den für den Hund infektiösen
Drittlarven entwickeln können. Demnach ist die Anzahl der Makrofilarien abhängig von der Anzahl der übertragenen Drittlarven beim Saugakt der Stechmücke. |
Angiostrongylus vasorum - Lungenwurm | |
Adulte Würmer sind sehr dünn (170–360 µm), 1,4 bis 2 cm lang und
rosafarben.
Ursprünglich war der Parasit vor allem in Frankreich, Dänemark und Großbritannien verbreitet. In Deutschland (und anderen Regionen Europas) steigt die Befallshäufigkeit seit einigen Jahren deutlich an, eine Studie zeigt eine Befallshäufigkeit von 7,4 % bei 810 untersuchten Hunden mit ungeklärter Lungensymptomatik. Die Angiostrongylose betrifft vorwiegend junge Hunde im Alter von ein bis zwei Jahren. Im Vordergrund stehen kardiopulmonale Symptome wie Atemprobleme (Dyspnoe) und Reizhusten, manchmal auch mit blutigem Auswurf. Im Laufe der Erkrankung verschlechtert sich der Allgemeinzustand. Aufgrund von Blutgerinnungsstörungen kann es zu DIC (übermäßige Blutgerinnung), Kreislaufinsuffizienz und Tod kommen. Bei ungefähr einem Drittel der Hunde stehen jedoch nicht pulmonale Symptome, sondern Störungen der Blutgerinnung mit Nasenbluten, Bluthusten, Hämatomen und Anämie im Vordergrund. Außerdem können Infektionen mit A. vasorum auch zu Erbrechen, Bauch und Lendenschmerzen sowie zu neurologischen Symptomen wie Muskelzittern, Ataxie, Schwindel und epileptiformen Anfällen führen. Nicht immer besteht also bei einer Infektion mit A. vasorum eine Lungensymptomatik als Hauptsymptom. ![]() Hinterende von A. vasorum |
![]() Video |
Bandwürmer (Cestoden) | |
Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) | |
häufigster Bandwurm
bei Hund und Katze
bis zu 80 cm lang Übertragung durch Verschlucken von infizierten Flöhen (selten auch bei Kindern möglich) „Gurkenkerne“ im Kot als sichtbares Zeichen |
Entwicklung
des Gurkenkernbandwurms Video Video (englisch) |
Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) | |
Länge: nur rund drei Millimetern bei einem Durchmesser von rund einem
Millimeter Körper in drei bis vier segmentähnliche Abschnitte unterteilt Verbreitungsgebiete: vor allem die gemäßigten bis kalt-gemäßigten Klimazonen Mitteleuropas und Nordamerikas Infektion beim Hund/Fuchs: Fressen eines infizierten Zwischenwirtes
Infektion beim Mensch z.B. durch Waldbeeren ![]() |
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Vertreter der Gattung Taenia (Echte Bandwürmer) | |
Übertragung
durch rohes Fleisch – Kot infektiös für Pflanzenfresser
parasitieren im Dünndarm Taenia serialis (Zwischenwirte vor allem Hasenartige) Taenia hydatigena (Zwischenwirte Wiederkäuer, Pferde und Echte Schweine) Taenia multiceps (Zwischenwirte sind Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Schwein, Kaninchen, Hirsche und Mensch!!) Bei Schafen verursacht seine Finne die „Drehkrankheit“ (Coenurose). ![]() Taenia multiceps |
Taenia-Eier zeichnen sich durch
ausgesprochene Stabilität aus. Wenn der Kot längst verstaubt ist,
können die Eier noch infektiös sein. Werden sie von geeigneten
Pflanzenfressern zufällig mit der Nahrung aufgenommen, entwickeln sich
in diesen Tieren erbsengroße weißliche Larvenstadien („Finnen“), und
zwar meist in der Muskulatur oder dem umgebenden Bindegewebe, selten
auch im Gehirn. Je nach Bandwurmart kommen als Zwischenwirte Kaninchen,
Hasen, Schafe, Ziegen, Pferde, Schweine, Rehe oder Hirsche in Frage.
Wird solches Fleisch von Hunden gefressen, entwickeln sich im Hundedarm
nach 5-20 Wochen (je nach Bandwurmart) aus den Larvenstadien wieder
adulte Bandwürmer Lebenszyklus von T. multiceps u. T. serialis |
Bilder und Texte: Wikipedia und http://www.dpd.cdc.gov/dpdx/Default.htm |