Abkürzungen |
S = Staupe = D = Distemper |
P = Parvovirose |
H =
Hepatitis |
A 2 = Adenovirus 2 = Hepatitis = H |
Pi = Parainfluenza = Zwingerhustenerreger |
L(4) = Leptospirose = Stuttgarter Hundeseuche |
T = Tollwut = R = Rabies |
B.b. = Bordetella bronchiseptica = Zwingerhustenerreger |
SHP
(SA2P) = Kombi-Impfstoff gegen Staupe/ Hepatitis/ Parvovirose |
SHPPi (SHA2Pi) = Kombi-Impfstoff gegen Staupe/ Hepatitis/ Parvovirose/ Zwingerhusten |
SHPPi/L(4) (SHA2Pi/L) = Kombi-Impfstoff gegen Staupe/ Hepatitis/ Parvovirose/ Zwingerhusten/ Leptospirose |
SHPPi/LT (SHA2Pi/LT) = Kombi-Impfstoff gegen Staupe/ Hepatitis/ Parvovirose/ Zwingerhusten/ Leptospirose/ Tollwut |
Krankheiten, gegen die geimpft werden kann |
Herpesinfektion Erreger: Canines Herpesvirus 1 (CHV 1) Übertragung: über Maul und Nase sowie beim Deckakt Eine Herpesinfektion beim Hund wird in der Regel kaum bemerkt. Nur ein leichter Schnupfen kann auf eine mögliche Erkrankung hinweisen. Gefährlich werden kann aber eine Erstinfektion während einer Trächtigkeit. Es kommt zu Fehlgeburten, Totgeburten und Welpensterben, daher macht eine Impfung nur bei trächtigen Hündinnen Sinn. |
Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche, Leptospira canicula Erreger: Leptospiren (Bakterien) Übertragung: hauptsächlich durch Nagerurin in Wasser, Erde oder Futter, aber auch durch Bisswunden über Schleimhäute und Hautwunden Symptome einer Infektion sind Lethargie, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Muskelschwäche und Austrocknen. Nieren- und Leberschäden können entstehen, manchmal verläuft die Erkrankung auch tödlich. Die Leptospirose ist eine Zoonose! Mittlerweile ist ein neuer Impfstoff auf dem Markt, L4, der gegen 4 bekannte Erreger schützt. Da die Leptospiroseimpfung jährlich aufgefrischt werden muss, empfiehlt sich eine Einzelimpfung. |
Zwingerhusten-Komplex: Erreger: Es sind eine Vielzahl von Erregern bekannt, geimpft werden kann z,Zt. nur gegen: - Canines Parainfluenzavirus (CPiV, kurz Pi) - Canines Adenovirus 2 (CAV 2) - Bordetella bronchiseptica (B.p.) Übertragung: Tröpfcheninfektion Mit der Impfung gegen Zwingerhusten verhält es sich ähnlich, wie mit der Grippeschutzimpfung beim Menschen. Nur gegen eine geringe Anzahl von Erregern kann überhaupt geimpft werden und nicht selten erkranken Hunde daher trotz Schutzimpfung an Zwingerhusten. In der Regel ist eine Infektion aber recht gut behandelbar und heilt ohne Komplikationen aus. Beim IW ist allerdings besondere Vorsicht geboten, aus einem simplen Zwingerhusten kann auch schnell eine lebensbedrohliche Lungenentzündung werden. Daher lieber einmal öfter den Tierarzt aufsuchen und die Lunge abhören bzw. röntgen lassen. Gegen das Canine Adenovirus 2 wird automatisch auch schon mit der Impfung gegen Hepatitis geschützt. |
Borreliose (Borrelia burdorferi) Erreger: Borrelien (Bakterien) Übertragung: Zeckenbiss Inkubationszeit: 2 - 5 Monate Nach einer Infektion mit Borrelien treten Lahmheiten durch Gelenksentzündungen auf. Weitere Symptome sind nicht bekannt. Hunde erkranken wesentlich seltener an Borreliose als Menschen. Eine Impfung dagegen ist umstritten, der Impfstoff für Menschen wurde nach einiger Zeit wieder vom Markt genommen. Borreliose kann gut mit Antibiotika behandelt werden. |
Krankheiten, gegen die geimpft
werden sollte |
Tollwut (Rabies) Erreger: Rabiesvirus Übertragung: durch Speichel über Bisswunden oder Hautläsionen Inkubationszeit: wenige Tage bis zu mehrere Monate Tollwut ist eine hochinfektiöse Krankheit, die tödlich verläuft. Der Speichel eines infizierten Tieres ist schon vor den ersten klinischen Anzeichen infektiös. Eine Behandlung ist nicht möglich. Deutschland gilt zwar seit 2008 als frei von der Fuchstollwut, aber es werden immer mal wieder Fälle bei illegalen ungeimpften Importtieren und Infektionen mit der Fledermaustollwut registriert. Bei Verdacht auf eine Tollwuterkrankung - dabei reicht schon der Kontakt zu einem tollwutverdächtigen Tier - wird ein ungeimpfter Hund umgehend eingeschläfert, weil diese hochgefährliche Virusinfektion auch auf den Menschen übertragbar ist (Zoonose) und tödlich verläuft. Eine Impfung ist außerdem auch für Reisen mit dem Hund in das Ausland und für den Besuch von Messen und Ausstellungen vorgeschrieben. Viele Tierpensionen und Hundeschulen verlangen ebenfalls einen gültigen Impfschutz. |
Parvovirose (Hundeseuche): Erreger: Canines Parvovirus (CPV 2) Übertragung: Aufnahme des Virus erfolgt über die Maul- und Nasenschleimhäute beim Beriechen oder Lecken an infiziertem Kot oder Erbrochenem Inkubationszeit: 2 - 10 Tage Eine Infektion ist besonders für junge Welpen sehr gefährlich und kann tödlich verlaufen. Hauptsymptome sind Erbrechen, wässrige, blutige, stinkende Durchfälle und Fieber. Hinzukommen kann eine Herzmuskelentzündung. Eine Behandlung kann nur symptomatisch erfolgen. Bei älteren Hunden ist der Verlauf milder. Eine Immunisierung gegen Parvovirose kann als Einzelimpfung oder in Kombination mit Staupe und Hepatitis erfolgen. |
Staupe: Erreger: Canines Distempervirus (CDV) Übertragung: über direkten Kontakt mit infektiösen Sekreten der Atemwege Inkubationszeit: 2 - 10 Tage Symptome einer Staupeinfektion sind Nasen- und Augenausfluss, Lungenentzündung, Erbrechen, Durchfall, Fieberschübe, Hyperkeratosen und als Folge einer überstandenen Infektion ein Staupegebiss, eine Schädigung des Zahnschmelzes. Das Virus kann die oberen Atemwege oder den Magen-Darmtrakt befallen. Der Erreger kann aber auch bis in das zentrale Nervensystem vordringen, dann kommt es zu neurologischen Störungen wie Krampfanfälle, Lähmungen, Muskelzittern, Bewegungsstörungen und mehr. Überlebt der Hund die nervöse Staupe bleibt oft der sogenannte "Staupetick" zurück. Eine Impfung gegen Staupe erfolgt in Kombination mit Hepatitis und/oder Parvovirose. |
Hepatitis contagiosa canis (H.c.c.): Erreger: Canines Adenovirus 1 Übertragung: über Nase und Maul Inkubationszeit: 2 - 5 Tage Symptome sind Fieber, Apathie, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Einblutungen in Haut und Schleimhäuten, selten auch Hirnhautentzündung. Hepatitis kommt in Ost- und Südeuropa noch häufig vor und kann durch Tierhändler und Welpen aus Massenzuchten eingeschleppt werden. Eine Impfung ist sehr zu empfehlen. Eine Impfung gegen Hepatitis erfolgt in Kombination mit Staupe und/oder Parvovirose. |
Literaturempfehlung:
Monika Peichl - Haustiere impfen mit Verstand (Norbert-Höpfinger-Verlag) |