Geschichtliches

Ich möchte Dir einen Rüden darreichen, den ich aus Irland bekam. Er hat riesige Gliedmaßen und ist als Begleiter einem kampfbereiten Manne gleichzusetzen. Darüber hinaus hat er den Verstand eines Menschen, und er wird Deine Feinde anbellen, niemals aber Deine Freunde. Er wird es einem jeden Menschen am Gesicht ablesen, ob er gegen Dich Gutes oder Schlechtes im Schilde führt. Und er wird sein Leben für Dich lassen.“

Brennu Njáls Saga, Island, ca. 1000 n. Chr.


 Gelert

Er war die Blüte seiner Rasse,
so tapfer und so treu.
Zu Hause ein Lamm,
auf der Jagd war er ein Leu.
Nur an seines Herrn Llewelyns Tafel
aß Gelert sein Mahl.
Er behütete, er diente,
er erheiterte seinen Herrn,
und bewachte sein Lager.
Um die Wahrheit zu sagen,
der Irish Wolfhound Gelert,
er war ein unvergleichlicher Hund.
Ein Geschenk von König John.

(leider keine Quelle bekannt)

Es ist die Geschichte von Gelert, dem großen Hund von des Fürsten Llewelyn des Großen von Wales.
Gelert war vor allem Spielgefährte und Beschützer des einzigen Sohnes der Fürstenfamilie.

Eines Tages, als der Vater zur Jagd ausgeritten war, streiften Hund und Kind durch die Wälder, die die Burg umgaben. Dort wurden sie von zwei Wölfen überfallen. In einem wütenden Kampf brachte Gelert die beiden Angreifer zur Strecke, handelte sich dabei schwere Wunden ein. Zum Dank liebkoste der Knabe seinen Retter und war bald selbst über und über mit dem Blut des Hundes besudelt. Erschöpft schliefen die Beiden schließlich auf der Wiese ein.

So fand sie Fürst Llewelyn. Er sah nur das Blut an seinem Sohn, der wie leblos dalag, und dachte, der Hund sei toll geworden und über sein Kind hergefallen. Zornig zog er sein Schwert und versetzte Gelert, der seinen Herrn schwach wedelnd begrüßte, mit einem Hieb den Todesstreich.

Zu spät erfuhr er von seinem Sohn, was sich tatsächlich zugetragen hatte. Voll Scham und Trauer ließ der Fürst da, wo Gelert begraben war, ein Ehrenmal errichten. Bis heute heißt der Ort ganz in der Nähe Beddgelert  -Gelerts Ruhestätte-  und die Dichter der damaligen Zeit machten den Hund mit einem Vers unsterblich:

Die Sage erzählt, dass Fürst Llewelyn schwor von diesem Tage an nicht mehr zu lächeln.

c1830 By Daniel Maclise(1806-1870)

Charles Burton Barber(1845-1894)



By Frank Calderon.
Exhibited at the Royal Academy 1893


Gelert's Grave in Belddgelert

Der genaue Ursprung des Irischen Wolfshundes ist nicht bekannt. Archäologische Funde beweisen, dass es große windhundartige Hunde von über 70 cm schon um 7000 v. Chr. in Irland/England und Wales gegeben hat. Die Rasse wird auch bereits in altrömischen Quellen erwähnt (Quintus Aurelius Symmachus, 391 n. Chr): Symmachus bedankte sich in einem Brief für die übersandten sieben Irischen Hunde, die bei den Vorstellungen und Spielen in Rom für großes Aufsehen gesorgt hatten und schrieb: „Ganz Rom sah sie mit Erstaunen und stellte sich vor, sie müssten in Eisenkäfigen hier hergebracht worden sein.“

Der Irische Wolfshund hatte seine erfolgreichste Zeit im antiken und mittelalterlichen Irland vor der Einführung der Feuerwaffen und wurde zur Jagd auf Wölfe und anderes Großwild eingesetzt. Sein Besitz war damals dem Hohen Adel vorbehalten. Berichte über große Windhunde aus Irland tauchen in diversen alten Sagen auf.

Im 16. und 17. Jahrhundert war er in England weit verbreitet und wurde hauptsächlich zur Jagd auf Wölfe und zur Bärenjagd eingesetzt. Das Aufkommen von Feuerwaffen führte schließlich zur Ausrottung des Wolfes in England und Irland, wodurch der Wolfshund keinen speziellen Zweck mehr zu erfüllen hatte und immer seltener wurde. Mitte des 17. Jahrhunderts erließ Oliver Cromwell ein Ausfuhrverbot aus Irland, um den letzten Bestand zu retten.

Mitte des 19. Jahrhunderts nahm sich der Schotte Capt. George Augustus Graham der Rasse an, legte einen Rassestandard fest und kreuzte die wenigen noch lebenden Exemplare mit Deerhounds, Doggen, Barsois und einigen anderen Rassen. Daraus entstand der 
Irish Wolfhound, wie wir ihn heute kennen

.

Nachdem der Bestand der Rasse zwischen 1860 und 1914 zugenommen hatte und auch einige Exporte von Zuchttieren auf den europäischen Kontinent und nach Nordamerika erfolgt waren, wurde die Anzahl Hunde durch die Nahrungsmittelknappheit und -rationierung im Ersten Weltkrieg stark verringert. In der Zwischenkriegszeit folgte eine Erholung des Bestands, die Zucht dehnte sich zum Teil auch auf Kontinentaleuropa aus, wobei aber die überwiegende Mehrzahl der Würfe nach wie vor auf den Britischen Inseln und in Nordamerika fiel. Der Zweite Weltkrieg hatte erneut einen Einbruch der Population zur Folge, auf dem europäischen Kontinent erlosch sie vollständig. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er Jahre erholte sich die Population nur langsam, wobei sich die Zucht nach wie vor zum größten Teil im angelsächsischen Raum konzentrierte. Seit etwa 1965 ist weltweit ein exponentieller Anstieg der Zuchtpopulation zu beobachten, seit den 1970er Jahren wird die Rasse auch in Kontinentaleuropa zunehmend häufiger gezüchtet.

Quelle: Wikipedia